Wie auch in den Jahren zuvor fand am letzten Oktoberwochenende die Abschlussübung der Feuerwehr der Stadt Rosbach statt.

Nach der Vorbereitung von Ingo Schneider und Lucas Lommel wurden beide Wehren durch die Leitstelle des Wetteraukreises nach Rodheim in die Industriestraße zur Firma Wieland Dental mit dem Stichwort „Feueralarm – Menschenleben in Gefahr“ alarmiert.

Vor Ort wurde angenommen, dass nach Schweißarbeiten eine Gasleitung explodiert ist und noch mehrere Arbeiter vermisst werden.

Um 9:10 Uhr heulten die Sirenen in Rosbach und Rodheim und kurz darauf hörte man in den Straßen Martinhorn und sah viele Feuerwehrautos zum Ort des Geschehens fahren.

Vor Ort wurden die Einsatzkräfte von einer verletzten Person empfangen und hörten aus dem Inneren des Gebäudes laute Hilfeschreie. Zusätzlich drang aus der Hallentür dichter Rauch, der das Szenario sehr realistisch erscheinen ließ.

Dem Einsatzleiter Martin Schneider und seinen Zug- und Gruppenführern wurde von der verletzten Person geschildert was passiert war und dass sich zum Zeitpunkt der Explosion noch 11 weitere Personen im Gebäude befunden hatten.

„Schon auf der Anfahrt zum Einsatzort hatten sich mehrere Trupps mit schwerem Atemschutz ausgerüstet, somit konnte nach der Befragung des Firmeninhabers und der Einweisung der Mannschaften zügig mit der Suche nach den vermissten Personen begonnen werden“, schilderte Martin Schneider das Vorgehen.

Schnell wurden die ersten verletzten Personen durch die Atemschutztrupps gerettet und den wartenden Helfern vor der Türe übergeben. Die Verletzten wurden von der Notfalldarstellungsgruppe des Jugendrotkreuzes aus Friedberg bereitgestellt und realistisch mit allerlei Verletzungen „geschminkt“, sodass die Einsatzkräfte der Feuerwehr sich besser in die Übungslage hineinversetzen konnten.

Bis zum Abtransport durch den Rettungsdienst wurden die Verletzten durch Feuerwehrleute mit Erste-Hilfe-Ausrüstungen versorgt und betreut.

Der Atemschutztrupp des ersten Rodheimer Löschfahrzeugs meldete per Funk an seinen Gruppenführer „Eine Person unter einem Eisengitter eingeklemmt, dieses kann nicht ohne technisches Gerät angehoben werden“. Zwei Trupps des Rosbacher Löschfahrzeugs – ebenfalls mit Atemschutzgeräten ausgerüstet – machten sich mit hydraulischem Hebewerkzeug auf den Weg in die Halle und befreiten die Person aus Ihrer misslichen Lage. Danach konnte auch sie aus der verrauchten Halle gerettet, erstversorgt und später durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.

In einem anderen Teil des Gebäudes wurden unterdessen umfangreiche Löschmaßnahmen eingeleitet und nach kurzer Zeit konnte durch den eingesetzten Atemschutztrupp „Feuer aus!“ gemeldet werden.

Trotz der Meldung Feuer aus war der Einsatz aber noch nicht beendet. „Zu diesem Zeitpunkt wurden noch immer zwei Personen in dem Gebäude vermutet, deshalb haben wir nochmal mit mehreren Atemschutztrupps die Hallen abgesucht“, sagte der zuständige Abschnittsleiter René Kreißler. Diese wurden hinter einer Türe, welche durch die Explosion verzogen war, vermutet. Auch hier mussten die Einsatzkräfte überlegen wie Sie die Türe öffnen können und nach Rücksprache mit dem Gruppenführer wurde sich für hydraulisches Rettungsgerät entschieden. Schnell war das benötige Equipment zum Einsatzort gebracht und die Türe geöffnet und wie vermutet konnten die zwei verletzten Personen gefunden und gerettet werden.

Nach etwa einer Stunde waren alle 12 Verletzten gerettet und das angenommene Feuer im Gebäude gelöscht. Die Feuerwehrleute kehrten ins Feuerwehrhaus Rodheim zurück wo es Essen und Getränke sowie eine Übungsnachbesprechung gab.

Wir bedanken uns recht herzlich bei der Geschäftsführung der Firma Wieland Dental für die Bereitstellung der Hallen als Übungsobjekt und bei allen Verletzten-Darstellern unter der Leitung von Sina Dietz und Andrea Lommel für die Teilnahme an der Übung.