Rosbach (sky). Feuerwehrdezernent Heinz Sill hat bei der Jahreshauptversammlung der Rosbacher Einsatzabteilung im Feuerwehrhaus ein großes Kompliment an die derzeit 60 aktiven Wehrmänner und Frauen ausgesprochen.

»Wenn alle Teile unserer Kommune der Verwaltung so wenig Arbeit machen würden wie die Feuerwehr, dann könnten wir es vielleicht sogar schaffen, unsere beträchtlichen Mehrausgaben für den kommunalen Finanzausgleich in den Griff zu kriegen.«

Sill lobte außerdem die 25 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und 24 Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung. Sie fühlten sich immer dann verantwortlich, wenn es im Ernstfall nicht nur um Leib und Leben gehe, sondern auch um die Rettung von Hab und Gut vor Feuer oder Wasser.

Hier werde eigenständig und umsichtig gehandelt und ein hohes Maß an Verlässlichkeit geboten, was den Mitarbeitern im Rathaus eine Menge an Arbeit erspare. »Machen Sie aber deutlich, was Sie für diese Stadt tun, denn wenn es um die Sicherheit der Bürger geht, ist kein Verein so unentbehrlich wie die Feuerwehr«, forderte er anschießend auf. Sill sah sich dabei Seite an Seite mit Bürgermeister Thomas Alber sowie den beiden Ortsvorstehern Volker Hoffmann (Nieder-Rosbach) und Christian Lamping (Ober-Rosbach), die ebenfalls großen Respekt vor dem ehrenamtlichen Engagement der Rosbacher Wehr bezeugten. »Wir wissen alle, dass wir sparen müssen, aber wir müssen auch die richtigen Entscheidungen dazu treffen.«

Wehrführer Steffen Winkler erläuterte in seinem Jahresbericht am Beispiel des Hochwasserereignisses vom Juli letzten Jahres, dass es gerade die unerwarteten Großeinsätze sind, die bei einer Wehr sowohl eine gute personelle Ausstattung (samt Ausbildung) als auch eine angemessene Geräteausstattung unentbehrlich machen. »Unsere Kameradinnen und Kameraden haben 2014 doppelt so viele Personalstunden aufwenden müssen wie 2013.« Von den 101 Hilfeleistungseinsätzen seien 91 auf Unwetter und deren Folgen zurückzuführen gewesen. Hinzu kamen 14 Brandeinsätze und 16 Fehlalarme.

Dank der Bereitschaft der Aktiven, regelmäßig an Lehrgängen und Seminaren teilzunehmen, verfüge die Einsatzabteilung in Ernstfällen über qualifizierte Mitglieder, von denen übrigens nur zehn älter als 50 seien. »Das zeigt, dass wir auch altersmäßig gut für die Zukunft aufgestellt sind.«

»Fast an die Grenze gestoßen«

Stadtbrandinspektor Clemens Harff und sein Stellvertreter Ingo Schneider machten deutlich, dass es vor allem die Großeinsätze wie das Juli-Hochwasser seien, die sowohl eine ausreichende Mannschaftsstärke als auch eine gute Ausbildung der Aktiven erforderten. »Gerade dann, wenn wir fast an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit stoßen und fast im Minutentakt immer wieder neue Betroffene um Hilfe nachfragen, wird dies klar.« Lobend äußerten sie sich über das hohe Ausbildungsniveau bei den Brandschützern im Stadtgebiet.

Mit einem Appell wandten sich alle Redner des Abends auch an die Öffentlichkeit. »Wir brauchen immer wieder neue Leute – ob Männer oder Frauen – die uns aktiv unterstützen«, lautete der Tenor. Dass man in Rosbach durch eine funktionierende Jugendarbeit immer wieder für eine Verjüngung in der Mannschaft sorgt, bewiesen Lukas Manke und Florian Mandel, die mit Erreichen des 17. Lebensjahres von der Jugendabteilung in die Einsatztruppe wechselten. Manke nahm aus der Hand von Stadtbrandinspektor Harff die Urkunde in Empfang, Mandel wird sie aus terminlichen Gründen in den nächsten Tagen bekommen.

Wetterauer Zeitung vom 20.01.2015
Bild und Text: Edelgard Halaczinsky